Inspiration und Reflexionsimpulse für die Sperrnächte
Weil ich hier und da gefragt wurde, ob ich auch die Sperr-/ Dunkelnächte nutze, heute ein paar Gedanken, Inspiration und Reflexionsimpulse zu diesen geteilt, wie ich sie „nutze“. ☺️ Vorab: Diese Zeit geht nun den Rauhnächten vor und dauert bis zur Wintersonnenwende am 21.12. an. Bis dahin befinden wir uns in der dunkelsten Zeit des Jahres und die Wintersonnenwende markiert als die längste Nacht des Jahres den Wendepunkt und das Ende dieser dunklen Zeit – denn mit dieser Wende wird das Licht wieder neu geboren wird.
Auch um die Sperr-/ Dunkelnächte ranken sich wie bei den Rauhnächten verschiedene Brauchtümer und Rituale und allein wann sie beginnen, ist nicht einheitlich belegt und zu finden. Doch genau da fängt´s meines Erachtens nach eben schon an, alte Traditionen in unser modernes Leben zu übertragen und hier und heute zu leben. Für mich bedeutet das, beginnend mit der Frage zu starten: ab wann spüre ich, ist Zeit für mich, das geschäftliche Treiben (langsam, Schritt für Schritt?) und die Arbeitsutensilien „wegzusperren“ und mich in dieser Dunkelheit zurückzuziehen und auch meine Dunkelheit zu spüren?
Die und unsere Natur als Wegweiser durch die Dunkel-/ Sperrnächte
Wie bei allen Ritualen, die ich praktiziere und teile, wie auch bei den Rauhnächten gehe ich den naturspirituellen/ schamanischen Traditionen nach. Heißt, ich blicke und spüre in die Natur, was passiert hier gerade? Es geht in Höhlen oder ins dunkle Innere des Erdreichs, hier wird alles für das Sein und das neue Erblühen im kommenden Jahr vorbereitet und zwar im Rückzug, ohne dass für das Außen sichtbar ist, was hier passiert und dass hier Wachstumsprozesse ablaufen. Und genau das findet in der Dunkelheit und damit im Unbekannten ohne Sicht, ohne Kontrolle über Ausgang und Erfolg und auch mit Tagen im Unbequemen statt. Wachstum, neues Erstrahlen vorzubereiten tut immer auch weh, ist immer auch unbehaglich und gleichzeitig voller Vorfreude, Offenheit, kindlicher Neugier und Flexibilität für das, was kommen mag. Sofern wir als Menschen uns der Dunkelheit stellen, die Illusion von Kontrolle nach und nach loszulassen. Wir können so Einiges mitbestimmen, mit beeinflussen, mitgestalten und das auf jeden Fall und ja ganz unbedingt – doch das „andere Einige“ liegt außerhalb unserer Kontrolle. Hier geht´s um gelebte Haltung zu Glaube, Vertrauen und dem Empfinden unseres natürlichen Selbstwertes, der sich unabhängig von unseren Leistungen etablieren möchte. All das darf gleichzeitig sein. All das darf und möchte gleichzeitig gefühlt werden. Gerade jetzt, wo wir kosmisch und irdisch in der dunklen Zeit eingeladen sind, unsere Höhlen zu bewohnen, um dann dadurch bald gestärkter, gefestigter, ausgerichteter wieder nach draußen zu gehen.
Was mag das konkret für uns Menschen bedeuten?
Für mich dies: Ich lasse mir Raum, hier und da oder durch Urlaub, frei vom geschäftlichen Treiben und dem kollektiven Trubel dieser Zeit, mich in meine Höhle zurückzuziehen und um meine eigene Dunkelheit einzuladen. Früher wurden zuhauf auch die dunklen Seiten des/ der Menschen weggesperrt und dann sprach man gerne von den „bösen Geistern“, die uns während den Rauhnächten „auflauerten“ und vor denen man Angst hatte, sie könnten einen „einholen“. Unsere dunklen Seiten/ unsere Schattenanteile wegzusperren geht schon länger nicht mehr mühelos und eigentlich gar nicht mehr im Bewusstseinswandel unserer Zeit. Da stehen zu viele Scheinwerfer drauf, kosmisch gesprochen, die Reise des Menschen kollektiv betrachtet. Stattdessen sollen wir lernen, gerade unsere Schattenanteile auch anzunehmen, denn sie gehören zu uns wie das Licht. Das eine geht ohne das andere nicht. Klingt logisch?! Spüre mal in die emotionale und in die spirituelle Intelligenz dieses Planeten und seiner Bewohner und du spürst auch, wie viel Potenzial hier in der Dunkelheit noch schlummert…
Reflexions-, Spür- & Ritual-Impulse für die Sperr-/ Dunkelnächte
Um auch meine Dunkelheit bewusst einzuladen, mich mit ihr zu verbinden, auch sie dankbar wertzuschätzen – denn alleine das lindert schon sehr viel Leid, welches sie vielleicht zutage bringen mag – gehe ich in bewusste Reflexion plus ins bewusste Spüren und Verkörpern.
Reflexions-, Spür- und Ritual-Impulse für die dunklen Nächte bis zum 21.12.
Impulse zu eigenen Schattenanteilen und „dunklen Rollen“:
- Welche dunklen Zeiten habe ich dieses Jahr erlebt? Was haben diese mich gelehrt? Welche Erkenntnisse und Top-Selbstfürsorgetools nehme ich daraus für mich mit in meine neuen Wachstumsschritte?
- Welche aus vielleicht dunkleren oder Kindheits-Zeiten entstandene Rolle oder Haltung ist mir die letzten Monate dunkel aufgestoßen? Was genau daran? Und wie kann ich mit meinem Erwachsenen- und höheren Selbst hier eine für mich gesündere, würdevolle Rolle entstehen lassen, die auch mein Licht auszudrücken vermag?
- Wo und wie habe ich mich dieses Jahr selbst verraten und damit mein Licht verdunkelt? Warum? Wofür ist oder war das mal eine Überlebensstrategie? Brauche ich diese noch? Oder womit kann ich sie ersetzen?
Impulse zu „unseren dunklen Gefühlen“:
- Welche „negativen Gefühle“ haben sich mir dieses Jahr verstärkt gezeigt? Erlaube ich mir diese zu fühlen? Wie kann ich die Beziehung zu diesen Anteilen von mir mitfühlender gestalten? Was ist ihre Botschaft? Angst, Trauer, Wut, Neid, Gier und Co. haben immer (!) auch eine Wegweiserfunktion. Kannst du deine Wegweiser spüren, benennen?
- Kann ich diese „negativen Gefühle“ als genauso wichtig erachten (lernen) wie die „positiven“ und diese Wertung neutralisieren und mich damit als vollständigen Menschen zwischen schwarz und weiß spüren und verkörpern (lernen)?
- Wie steht´s um mein mentales, emotionales Gleichgewicht? In der Beziehung zu mir? Und folglich auch in der Beziehung zu Anderen? Ein Gleichgewicht zwischen geben und nehmen? Zwischen Nähe und Distanz? Zwischen Individualität und Verbindung/ Geselligkeit? Spüre deine inneren Regler dazu? Gibt´s hier etwas zu verstellen? (Dieser Themenkomplex wird in 2025, im Jahr der Venus mit Pluto im Wassermann, sehr, sehr präsent sein.)
- Nimm deinen Körper dazu und spüre, wonach ist dir auf körperlicher Ebene? Schütteln, kreisen, bewegen? Ausdehnen, langmachen, aufrichten? Oder klein zusammenziehen, Augen, Ohren verdecken und aussteigen? Gönne dir das, was dein Körper braucht. Er ist unser bester Kompass und das Beste ist, wir haben diesen Kompass immer dabei.
Impulse zu Ritualen zum Loslassen des belastenden Dunklen:
- Was möchte ich emotional (und körperlich) noch loslassen?
- Spüre ich hierzu eine Verbindung zum Wasser, um das abfließen zu lassen? Suche eine natürliche Wasserquelle auf wie einen Bach, Fluss, See oder Meer. Halte nach einem Stein Ausschau, der dich ruft. Sammle ihn auf, nimm ihn bewusst in deine Hand und übergib das, was du loslassen möchtest, in deinem Tempo ganz bewusst an den Stein ab. Sobald du soweit bist, werfe den mit Ballast aufgeladenen Stein ins Wasser und gib es in Dankbarkeit ab. Schicke Worte wie diese hinterher: Ich lasse los. Ich lasse fließen. So möge es sein.
- Oder spüre ich dazu eine Verbindung zum Feuer, um es durch Verbrennen der Erde zu übergeben und dadurch loslassen zu können? Entzünde draußen an einer sicheren Feuerstelle, in einer Feuerschale o.ä. ein kleines Feuer oder bereite dir drinnen eine kleine feuerfeste Schale vor. Setze dich bewusst mit weißem leeren Papier hier und schreibe das, was du loslassen möchtest auf kleine Zettel, die sich recht schnell verbrennen lassen. Reflektiere wirklich bewusst und auch deine Haltung dazu sowie deine Eigenverantwortung. Sobald du soweit bist, übergib die Zettelchen und Themen der Kraft des Feuers und gib in Dankbarkeit ab. Ab an eine zutiefst natürlich reinigende, klärende, wärmende Kraft, die unser inneres Feuer zu entfachen vermag. Schicke Worte wie diese hinterher: Ich lasse los. Ich gebe ab. Ich öffne mich der Wärme und werde geleitet. So möge es sein.
So möge es sein. Ich hoffe, meine kleinen Impulse sind dienliche Inspiration für die „dunkle Zeit“ und beantworten eure Fragen zu den Sperr- bzw. Dunkelnächten. Falls nicht, lass mir gerne deine offenen Fragen per E-Mail an mail@sarabaier.de zukommen und ich antworte dir und ergänze dann gerne hier im Blogartikel.
PS: Dir ist nach gemeinsamen Ritualen und selbst-achtsamen Reflexions- und Spürimpulsen dieser Art für die Rauhnächte? Zum fünften Mal biete ich ein Programm zur Reise durch die Rauhnächte an, welches all das enthält. Es gibt verschiedene Pakete ganz nach Budget, Zeit und Vorliebe für Me-Time alleine zum Meditiere und Jorunaln oder zusammen in der Gruppe getragen durch Live-Kommunikation, die das Dranbleiben erleichtert und Verbindung wie auch Sicherheit mitten im Rückzug schafft. 🙂 Ich freue mich, wenn auch du mit uns zwischen den Jahren spirituell reisen magst.