Mein Burnout mit 27 im Jahr 2011 kam am Höhepunkt meiner Karriere in Kreativ-Agenturen in Berlin, von einem Tag auf den anderen war Schluss mit Funktionieren. Nervenzusammenbruch, Erschöpfungsdepression und gleichzeitig extreme Unruhezustände. Chronischer Stress auf High-End-Level. Doch Danke Burnout, du warst DER Wendepunkt in meinem Leben und DER Anstoß zu einem bewussten Leben mit eigenverantwortlicher Lebensführung. Und um sein Leben eigenverantwortlich zu führen, darf man vor allem Folgendes lernen:

  • sich selbst zu führen als Mensch mit einem Körper und spiritueller Natur mit Seelenplan
  • sich selbst als natürlichen Organismus anzunehmen, der begrenzte materielle Ressourcen hat wie alles in der Natur
  • den eigenen Verstand als das tolle Werkzeug zu benutzen, das er ist, statt ihn den Ton angeben zu lassen
  • die eigenen Stress-Trigger und Stress-Fallen zu entlarven, zu erforschen
  • und neue (neuronale, mentale, emotionale) Pfade und Gewohnheiten zu etablieren, die die eigene Resilienz stärken und ausbauen.

Und bei alle dem heißt es: dranbleiben. Denn unser schnelllebiges, reizüberflutetes Leben inmitten des Kapitalismus hält viele Fallen für chronischen Stress bereit, in denen wir (wieder) in die Stressspirale rutschen können. Doch sobald wir uns bodenständig spirituell „gefunden“ und angenommen haben, möchten wir auch selbst-achtsam(er), bewusst leben und dann bekommen wir auch recht schnell mit, wenn der Stress einfach zu viel ist und zu lange anhält und können gegensteuern.

In der Summe war ich damals zwei Jahre außer Gefecht gesetzt und steckte körperlich wie auch spirituell in einer tiefen Krise, die hart und wirklich schlimm war, eine lange „Dark Night of the Soul“-Phase. Und in dieser bin ich nicht nur ein Mal aufgewacht. Ich erforschte meine Persönlichkeit und Hochsensibilität mit ihrem großen Kreativitäts- und Empathiepotenzial sowie ihren Stress-Tücken. Gleichzeitig wurde ich in dieser Zeit auf den schamanischen Weg geführt, auch dieser hat zwei ähnliche Seiten der Medaille. Wir können sowohl in der persönlichen wie auch in der spirituellen Weiterentwicklung in Selbstoptimierungs- und/oder Ego-Fallen landen, die immer, wirklich immer Druck und damit Stress verursachen. Unser Körper ist hier das Barometer, wie es uns wirklich geht und was wirklich zu uns passt. Denn er ist das „Werkzeug“ für unsere Wirksamkeit als Mensch. Gerne wird der Körper als „Tempel der Seele“ bezeichnet. Diese Haltung teile ich.

Und in diesem Tempel kann aber durch unerlöste Traumata, gerade aus der Kindheit, ziemlich viel durcheinander laufen, was unseren Prozess blockiert, weil erst noch der unerlöste Schmerz befreit werden möchte. Trauer, Wut, Ohnmacht, tiefe Unsicherheit, fehlendes Urvertrauen können hier verborgen sein. Und wenn sie dort seit Kindheitstagen ungehört, ungefühlt festsitzen, so sitzt hier auch mächtig viel Energie fest, die uns als Erwachsenem fehlt für unsere Entwicklung. Davon kann ich ein Lied singen, doch ich hatte super gute Psychotherapeuten und Wegbegleiter verschiedener Heilkünste, die mir geholfen haben, diese Traumaenergien zu lösen und die Kräfte für mich zu aktivieren. Dazu gehören auch „Vagal Toning“ Übungen nach Dr. Arielle Schwartz mit Breathwork, Yoga, Meditation, die ich  regelmäßig praktiziere, um mich selbst und mein Nervensystem immer wieder zu regulieren. Wenn du Trauma (in der Kindheit) erlebt hast, gehört so etwas zu deinem Lebensprogramm dazu. Ich kann es nur empfehlen, denn unser Körper dankt es uns sehr.