Die Rauhnächte, auch Raunächte oder Rauchnächte genannt, gelten in vielen mystischen Traditionen sowie auch im europäischen Brauchtum als die zwölf heiligen Tage und Nächte zwischen Weihnachten und dem Tag der Heiligen Drei Könige. Heilig, weil sie „außerhalb der Zeit“ liegen. Dieser Umstand ist darin begründet, dass man bei dieser Art der Zeitrechnung den Mondzyklus zugrunde legt, mit seinen sogenannten Mondmonaten. Dies stammt wohl als Erbe aus dem germanischen Kalendersystem.

Ein Mondmonat hat im Durchschnitt 29,5 Tage. Wenn man das nun hochrechnet aufs Jahr, kommt man auf 354 statt unserer üblichen 365 Tage. Da ist also eine Differenz von 11 Tagen und 12 Nächten. So die „rationale Deutung“ dieses Umstandes, dass bei unserer normalen Jahresrechnung 12 Nächte „übrig“ bleiben. Dies sind die „magischen“, da „außerhalb der Zeit“ liegenden Rauhnächte. Sie sind datiert auf die Zeit vom 25. Dezember bis zum 05. Januar. Am Tag der Heiligen Drei Könige, dem 06. Januar, finden sie seit jeher ihren krönenden Abschluss durch ein kleines Ritual – beispielsweise durch eine Meditation der Dankbarkeit oder einer Gesamtreflektion der letzten 12 Tage und Nächte, um den roten Faden erspüren zu können. 

Die Magie dieser Zeit liegt darin, dass sie uns orakelhaft in die Zukunft blicken lassen kann. Und zwar mit dem Ziel und der Absicht, dass wir unsere Ressourcen im neuen Jahr achtsam, möglichst in Balance und vor allem Energie-weise für uns selbst und für unsere Lieben einsetzen können. Dieses „Orakeln“ gelingt, wenn wir uns darauf einlassen können, wahrhaft spürend hin zu lauschen, was sich uns offenbaren mag. 

Jede der 12 Rauhnächte steht je für einen der 12 Monate im neuen Jahr und lässt uns somit für die kommenden 12 Monate Träume, Visionen und Botschaften empfangen, die dann in dem Monat Relevanz für uns haben werden. Es geht also vor allem nach den Rauhnächten weiter, dazu mehr unter „Was mache ich 2025 mit meinen Rauhnachtsnotizen?“

Wenn wir auf diese Weise mit den Rauhnächten reisen, können wir Altes und Ballast loslassen, Platz machen und Neues einladen, lernen Balance immer wieder herzustellen und unsere Intuition zu stärken. Wir erhalten Wegweiser, selbst-achtsam und intuitiv-weise mit statt gegen unsere Natur zu leben.